Cristina Fiorenza / Andrea Freiberger / Regina Hadraba / Arjan Janssen / Andrea Maria Krenn

Zeichnung_III

 

Eröffnung: Donnerstag, 23. Februar 2012, 19.00 Uhr

Ausstellung: 24. Februar - 17. März 2012

Zur Ausstellung spricht: Ulrike Jakob, Galerie Hrobsky

 

Die Galerie Hrobsky nimmt zum dritten Mal an der Zeichnung_Wien teil. Mittlerweile hat sich dieser dreitägige Event zu einem fixen Termin im Frühjahr etabliert.

2012 werden zwei neue Künstlerinnen in der Galerie vorgestellt: Cristina Fiorenza und Andrea Maria Krenn.
Cristina Fiorenza,(IT) die 2011 den Anerkennungspreis des Strabag Art Award gewann, sagt über ihr Werk: "Meine Arbeit ist stark beeinflusst von Untersuchungen über die Kultur der Behausungen, von den zerbrechlichen Konstruktionen archaischer Völker und Nomaden, Fragen der Migration, der exzessiven Urbanisierung und der Relation zwischen Metropole und Natur. Aber auch ganz einfach eine Erforschung der Grenzen der Stadt.
In der Zeichnung richtet sich die Aufmerksamkeit auf das Thema der Täuschung, der Reise, aber auch der Grenze als menschliche Erfindung. Wir sind in Anbetracht von sozialen, politischen, ökonomischen und ökologischen Veränderungen verwundbar geworden.
Am Ende dieser Untersuchungen stehen traumhafte Darstellungen. Das Papier ist die Oberfläche, auf der ich mit Bleistift, Pastellfarben, Stickereien, Stoff, Collagen arbeite. Die Zeichnung wird somit skulptural." (C. Fiorenza)

Andrea Freiberger (A): Daily Scrapage, begonnen im März 2009, ist ein visuelles und sehr privates Tagebuch. Andrea Freibergers Ziel war, jeden (in Wien verbrachten) Tag mit einem Bild im Format A4 zu dokumentieren. Ursprünglich für den Zeitraum eines Jahres angelegt, entwickelte das Projekt dann seine eigene Dynamik: Es entstanden 612 Blätter, die genau zwei Jahre umfassen. In der Galerie Ulrike Hrobsky ist nun ein Teil dieser Arbeiten zu sehen: 160 Collagen, also 160 "Wiener Tage" von Oktober 2009 bis März 2010, Wände füllend als aufgeblättertes Buch in Klarsichtfolien präsentiert.

Schlagzeilen und Fotos aus der täglichen Boulevardpresse, kombiniert mit aus der Kunstgeschichte vertrauten Sujets, privaten Fotos und zweidimensionalen Objekten wie zerbrochenen CDs, Plastikblättern und Federn veranschaulichen Gedanken und Gefühle am jeweiligen Tag: Gesellschaft und Politik, Alter und Tod, Liebe und der altbekannte Geschlechterkampf, Rollenzuschreibungen und deren Klischees, purer Nonsens und konkrete Erlebnisse. In "Daily Scrapage"werden informativer, lesbarer Text und zum Teil unlesbare Handschrift zu gestalterischen Elementen, die die Collage strukturieren und zusammenhalten: die Schrift als Zeichnung, Kakographie im Sinn von nicht zu entzifferndem Gekritzel, persönliche im Bildrauschen verborgene Codes.

Für die neuen Zeichnungen aus der Serie Silence von Regina Hadraba (A) bilden Haikus von Dagmar Travner die Grundlage. Worte werden ins Bild geholt, Schemenhaftes erwächst aus ihnen und verbindet sich mit der Zeichnung.

Alles in Hadrabas künstlerischem Schaffen erwächst einer inneren Ambivalenz zwischen planvoller Überlegung und unmittelbarer Spontaneität. So verwendet sie die Technik der Monotypie (Einmaldruck) als Stilmittel ihres Ausdrucks. Schwarze Farbe auf Papier - gebannt wird diese mit Spatel, Griffel, Stiften an die Wand, auf Leinwand oder auf Papier. Das Ergebnis zeichnet sich durch Klarheit der Linienführung durch einen Minimalismus aus, der einfach ahnt, wann ein Mehr von Strichen den Bildrahmen sprengen könnte.

Das bisherige Werk der in Österreich lebenden KünstlerinAndrea Maria Krenn (D) ist immer wieder auf die Grundbegriffe von Raum, Malerei und Zeichnung zurückzuführen. So sind die zentralen künstlerischen Medien ihres Schaffens sowohl raumbezogene Arbeiten als auch Malerei und Zeichnung. Obwohl man die klassische "Tafelbildmalerei" in ihrem Werk nicht findet, nimmt die Malerei und Zeichnung eine wichtige Stellung ein. Ihre Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, in ihren Bildern öffnen sich nicht nur Bildräume, der Bildträger samt Bild wird von Krenn als Objekt im Raum verstanden.
Andrea Maria Krenn ist dort am überzeugendsten, wo sie den geheimnisvollen Zustand der Welt in einem transitorischen Dazwischen von Raum und Malerei öffnet. Ihre Raumerweiterungen folgen der konzeptionellen Absicht, Orte zwischen Bild und Wirklichkeit durch ein offenes Begriffsfeld von Malerei und Zeichnung vorzustellen.
(Auszüge: Martin Hochleitner)

Zurück