Maria Temnitschka
Lost in Thought

 

Eröffnung: Freitag, 13. März 2015, 19.00 Uhr

Ausstellung: 14. März – 23. Mai 2015

Maria Temnitschka auf der Art Austria - 19. bis 22. März 2015, Leopold Museum

 

Seit nunmehr 10 Jahren beschäftigt sich Maria Temnitschka in ihrer Arbeit mit urbanen Strukturen: Stiegenhäuser, Hinterhöfe und Straßenfluchten bilden den Ausgangspunkt für ihre Stadterforschungen. In ihren bisher in der Galerie Hrobsky gezeigten Werkserien („up and down“, „Rost“, „Lost in Time“) fing die Künstlerin die Kulissen urbanen Lebens ein, oftmals Orte, die vergessen, verlassen, verödet sind. In glasklarem, realistischem Stil, zeigte Temnitschka den Betrachtern jene Gebäude, deren Zeit scheinbar abgelaufen ist.
Es steckt viel subtile Erzählung in diesen Bildern, manchmal ein leiser Humor aber keine Traurigkeit. Temnitschka beobachtet den Verfall mit Neugier und versucht so, wie sie selber sagt, sich mit der Gemeinheit der eigenen Endlichkeit zu versöhnen. In der neuen Serie „lost in thought“ werden diese Gedanken einbezogen. Die Fragen, die nun auf der Leinwand abgehandelt werden, sind philosophische, die das Leben in all seinen Facetten betreffen.
Die bisher real wirkenden Räume lösen sich nun immer häufiger in metaphysische auf, symbolhafte Bildelemente gehen seltsame Symbiosen mit realistischen Raumelementen ein.
Auch die Farbgebung hat sich verändert. Die bislang vorherrschenden grau-grün-blau-Töne machen einem breiteren Spektrum Platz, die Farbe wird, im Gegensatz zu früher, ohne Untermalung und teilweise sehr pastos aufgetragen. Die Serie „Lost in Thought“ stellt eine Zäsur in Temnitschkas Schaffen dar: Die realistische malerische Auffassung ihrer Motive tritt in den Hintergrund, um Platz zu machen für die Virtuosität der Künstlerin.
Maria Temnitschka bestätigt dies: alle paar Jahre braucht es eine große Veränderung, müssen eingetretene, bequem gewordene Pfade verlassen werden, um nicht in Routinismen zu verfallen. Noch nie aber, so Temnitschka, seien die behandelten Themen und grundlegende Fragestellungen der Malerei so ineinandergeflossen wie jetzt.

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